DIE MINOAN BROTHERHOOD

Die Minoan Brotherhood ist eine initiatorische Hexentradition, die ausschließlich für Schwule und bisexuelle Männer ist.

Gegründet wurde sie von Edmund (Eddie) M. Buczynski 1975 in New York, und zwar als eine Reaktion auf die heterosexuelle Kultur der meisten Formen Traditioneller Hexenkunst die in den 1970ern verbreitet wurden. In vielen dieser Traditionen wird geglaubt, dass aufgrund der Polarität der Natur, Magie zwischen einem Mann und einer Frau durchgeführt werden muss und alle Gruppen, die ohne dieses Gleichgewicht arbeiten zum Scheitern verurteilt wären.

Eddie war zwar ein initiierter 3.Grad Gardnerian – aber dieses System ist nicht traditionelles Wicca. Es gibt einige Gemeinsamkeiten und Überschneidungen, wie z.B. 3 Grade, Skyclad feiern und auch das scourgen. Aber, da die Groves ausschließlich aus Männern bestehen und die Initiationen nur gleichgeschlechtlich gegeben werden, (also die Polaritätsnotwendigkeit wie beim traditionellen Wicca nicht gegeben ist), kann es nicht (trad.) Wicca sein, da es im Wicca gegengeschlechtlich gehandhabt werden soll.

Zur Zeit existiert diese Tradition überwiegend in den USA und Kanada – in Europa gibt es derzeit Gruppen in:

  • Deutschland
  • Frankreich
  • Irland
  • Italien
  • Niederlande

Jeder Coven heißt Grove, geleitet wird dieser von einem Minos, manchmal zusammen mit einem Server oder Kouros.

damit kommen wir zu den 3 besonderen Arten von Priestern: Minos, Server und Kouros:

– der Minos ist der Leiter des Groves und der Rituale. Minos ist man erst mit dem dritten Grad und nur ein Minos hat die Befugnis zu initiieren
– der Server ist der Arbeits-/Partner und Assistent des Minos und ist auch ein 3°
– der Kouros kann ein 2° sein.

Jeder Titel hat besondere Aufgaben, so repräsentiert z.B. der Kouros im Ritual den Sonnengott, den Geliebten des Minotaurus. Der Server ist der Assistent des Minos . Der Minos stellt den Minotaurus dar.

Alle anderen Mitglieder des Groves, sind Priester des 1°, 2° oder 3°.

Mit der Erhebung in den Dritten Grad, wird derjenige vollkommen autonom (soweit es die Gesetze der Tradition zulassen) und ist berechtigt, den Grove zu verlassen und seinen eigenen Grove zu gründen, der ebenso autonom ist.

Gearbeitet wird in einem Gardnerian geprägten Rahmen, in dem wir Elemente der prädorischen, ägäischen Mythologie (vor allem kretisch und mykenisch), dem Alten Orient und Traditioneller Hexerei mischen.

Wir verehren, die Gottheiten der minoischen Kultur, vor allem in den Formen der Großen Mutter in vielfacher Gestalt und ihren göttlichen Sohn.

Wie in anderen heidnischen Ausrichtungen werden auch hier 8 Feste im Jahreskreis gefeiert, nur sind sie etwas anders belegt von den Inhalten zu dem, was man üblicherweise liest. Die Esbats (Vollmondrituale) sind rein der magischen Arbeit vorbehalten.

Wir legen großen Wert auf Geheimhaltung, daher gibt es z.B. Namen für die Gottheiten, die außerhalb benutzt werden aber auch viele „geheime Namen“, die man erst nach der Initiation erfährt. Ebenso wird das Wissen in Form von Symbolen, Riten und einem Buch der Schatten nicht öffentlich zugänglich gemacht. Die Minoan Brotherhood arbeitet unter anderem mit Sexualmagie und Tantra – daher ist es erst ab der Volljährigkeit möglich, die Initiation zu erhalten. Einige Minoi (Mehrzahl von Minos) bezeichnen unsere Riten selbst als sehr sinnlich und erotisch.